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Klassische, starre Stabilelemente hat der Guide in seiner 17. Version nicht mehr – und doch stabilisiert er den Fuß spürbar beim Laufen. Wie das funktioniert und wie sich der Schuh insgesamt läuft, erfahren Sie in diesem Testbericht.
Weich gepolstert: Das Obermaterial
Schon auf den ersten Blick lässt sich erkennen: Dieser Schuh ist dafür ausgelegt, bequem zu sein und viel Komfort zu bieten. Beginnen wir beim Obermaterial. Hier werden großzügig sowohl Mesh als auch polsternde Element eingesetzt. Insbesondere um den Knöchel herum macht sich das bemerkbar – obwohl der Schuh hier einen guten, festen Sitz am Fuß hat, drückte der Guide 17 im Test kein bisschen. Die Lederimitat-Verstärkung unten an der Ferse sorgt für eine gewisse Festigkeit, zusammen mit dem sehr großzügigen Knöchelausschnitt und dem weichen Polster ergibt sich der wahnsinnig bequeme Sitz. Im Achillessehnenbereich ist die Konstruktion zudem etwas nach oben gezogen, sodass auf die berühmte Läufersehne kein Druck ausgeübt werden soll, was in der Praxis genau so funktioniert wie angedacht.
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Die Innenseite des Schuhs. Hier zu sehen: Der weit nach unten reichende Knöchelausschnitt sowie die Tatsache, dass dieser Stabilschuh kein klassisches Stützelement (mehr) hat.
Die Zehenbox ist – wie der gesamte Schuh – recht breit gestaltet. Tipp für Läuferinnen und Läufer mit sehr breiten Füßen: Es gibt auch noch eine Schuhvariante mit breiterem Leisten. Es gilt hier natürlich wie immer: am besten mal an- und ausprobieren. Ein interessantes Detail ist in jedem Fall die Schnürung, welche vorn geteilt ist bzw. eine zusätzliche, mittige Öse hat. Dadurch sitzt der Schuh besonders gut, oder eher gesagt: Er lässt sich besonders gut anpassen. Wer den Laufschuh nämlich gern sehr eng schnürt oder schnüren muss (etwa aufgrund von eher schmalen Füßen), hat schnell das Problem einer großen Falte im Zehenbereich. Diesem Phänomen wird hier durch die Schnürung geschickt vorgebeugt.
Apropos Schnürung: Auch hier ist Komfort das Motto. Die Schuhzunge ist weich gepolstert, innen fixiert – schön, denn so rutscht nichts von links nach rechts oder umgekehrt. Sogar die Schnürsenkel sind schön weich und leicht elastisch. So lassen sie sich gut anpassen, verrutschen aber durch die Rillenstruktur nicht, sodass sich die Schuhschleife nicht ohne Weiteres löst.
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Clever: Eine mittige Öse ganz vorn sorgt dafür, dass sich der Saucony Guide 17 besonders angenehm – und mit wenig Faltenwurf – schnüren lässt.
Viel Dämpfungsschaum für viel Komfort
Bei der Mittelsohle geht das Komfort-Programm weiter. Viel von Sauconys reaktivem PWRRUN-Schaum sorgt dafür, dass Sie bei jedem Schritt wirklich weich landen. Laut Hersteller soll der Dämpfungsschaum gar eine Energierückführung von 85 Prozent bieten. Ob nun genau dieser Anteil spürbar ist, sei mal dahin gestellt. Fakt ist aber: Das trampolinhafte, federnde Laufgefühl konnten wir im Praxistest absolut bestätigen.
Wie geht das: Stabilschuh ohne Stabilelement?
Nun bleibt aber noch das Rätsel, wieso der Guide 17 weiterhin (auch) unter den Stabilitätsschuhen gelistet wird. Denn das ist er auch nach wie vor, wenn auch etwas abgeschwächt. Zunächst einmal ist die Sohle insgesamt recht breit, allein durch diese Konstruktionsweise hat man ein stabiles Standgefühl. Der wohl aber größte Clou: Die Mittelsohle ist im Übergang zum Obermaterial so gestaltet, dass sie sich seitlich etwas nach oben hin zieht. So umschließt hier der Dämpfungsschaum den Fuß seitlich-unterstützend, sodass der Fuß sich nicht hin- und herbewegen kann – "Centerpath-Technology", nennt der Hersteller das. Hinzu kommt eine leicht asymmetrische Form der Mittelsohle, welche der Pronationsbewegung des Fußes etwas entgegenwirkt und so nach wie vor das Laufgefühl eines Support-Schuhs erzeugt.
Hier haben wir Ihnen grundlegende Informationen rund um Pronation zusammengefasst
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Die Mittelsohle des Saucony Guide 17 kommt ohne klassisches Stützelement aus, ist dafür aber leicht asymmetrisch geformt.
Allerdings ist dieses noch vorhandene Laufgefühl eines gestützten Schuhs doch insgesamt erweitert worden. Der Guide 17 läuft sich nämlich durchaus dynamischer. Einerseits dürfte hier die geringere Sprengung eine Rolle spielen (das Vorgängermodell wies hier noch einen Wert von acht Millimetern auf, hier sind es nur noch sechs Millimeter). Andererseits trägt auch die (seitlich betrachtet) in sich leicht gebogene Rocker-Sohlenform ihren Teil dazu bei. Kleine Erinnerung: Diese Konstruktionsweise "schubst" uns bei jedem Schritt ein kleines bisschen nach vorn.
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Die Außensohle besteht aus wenigen Gummi-Elementen.
Der Vollständigkeit halber soll natürlich auch die Außensohle nicht unerwähnt bleiben, obwohl sie einen eher kleinen Anteil am Schuh hat. Sie ist partiell aus einigen, wenigen Gummi-Elementen angelegt und somit etwas weniger ausgeprägt als beim Vorgänger. Im Test gab es aber funktional keine Mängel: Auch bei regennassem Asphalt können wir dem Guide 17 guten Halt bescheinigen. Insgesamt handelt es sich hier jedoch definitiv eher um einen Asphalt-Schuh denn ein Modell fürs Gelände, ein bisschen Schotter-Parkwege sind aber kein Problem.
Fazit: Für wen eignet sich der Saucony Guide 17?
Der neue Guide 17 ist für Läuferinnen und Läufer geeignet, die sich Support von Schuh wünschen – sich aber bisher vielleicht insgeheim doch nach einem etwas weniger schwerfälligem Laufgefühl gesehnt haben. Hier kommt der Support-Schuh mit einer Prise Dynamik, aber vor allem viel Komfort und Dämpfung. Insbesondere bei langen Läufen ist der Saucony Guide 17 dann ein klasse Trainingsschuh für moderates Tempo. Aufgrund der ausgeprägten Dämpfung gewiss auch für (schwerere) Läuferinnen und Läufer eine Option.
Hier finden Sie Laufschuhe für schwere Läuferinnen und Läufer
Saucony Guide 17 – die Fakten
Kategorie: Stabilität / Dämpfung
Gewicht: 269 Gramm (Männer), 232 Gramm (Frauen)
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 155 Euro
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